Für den Maler und Bildhauer Thomas Goldgrund ist die Welt mit ihrem komplexen Geflecht aus
Ereignissen, Verknüpfungen und Beziehungen als Einheit zu verstehen. Alles ist miteinander verbunden und vermeintlich spürbare Getrenntheit eine Illusion. Diese geistige Ausrichtung findet in all
seinen Werken ihren Ausdruck. Als Künstler setzt er sich bewusst mit den Polaritäten der jeweils äußeren und inneren Welt auseinander. Gegenwart - Vergangenheit, Sichtbares - Unsichtbares, Gesehenes
- Imaginiertes verschmelzen in seinem künstlerischen Schaffen und werden eins. Aus dem Spektrum dieser unbegrenzten Quelle schöpft er seine Intuition.
"Nur wenn wir den Dingen Sinn und Bedeutung geben, erlangen wir Erkenntnis darüber und
Kunst ist für mich der Schlüssel den Weg der Erkenntnis zu betreten."
In den aktuellen Werkreihen "Weltinnenräume", als auch in "Venustransfer und Portraits",
greift er Charaktere der Mythologie, Geschichte und Gegenwart auf. Die Bildmotive der verschiedenen kunsthistorischen Epochen, wie zum Beispiel in "Venustransfer und Portraits", finden bei ihm eine
Neuinterpretation. Mit ihr lässt er sie ihre Zeit überdauern und ihre Wirkung bis heute ausstrahlen.
Die Besonderheit der Werke Thomas Goldgrunds wird hervorgerufen durch seine Malweise. Nicht
nur mit seiner Maltechnik als solcher, sondern mit seiner Art zu sehen. Das Unsichtbare, das Wesen - die Seele der Porträtierten, der Figuren ins Sichbare zu verwandeln. Ein Menschenleben ist
endlich, doch die hinterlassenen Spuren bleiben als Hauch im Raum der Unendlichkeit erhalten. Darin einzutauchen und es ins Sichtbare, Materielle zu transformieren, ist das, was ihn als Künstler
auszeichnet.
Thomas Goldgrunds Werke sind von auffallender Lebendigkeit und Ausstrahlungskraft. Umgeben
von einer Aura zeitloser Ästhetik. Die Figuren wirken gegenwärtig und dringen mit ihrer außergewöhnlichen Ausdrucksintensität unmittelbar ins Bewusstsein der Betrachtenden - oft weit über ihre
Begegnung hinaus.
Die Malerei gibt mir die Möglichkeit, meine ganz eigene komplexe Kosmologie zu erschaffen.
Um dem formlosen Chaos mit Erblindung zu entkommen .
Thomas Goldgrund